Zuerst die gute Nachricht: Die EEG-Umlage wird nicht steigen. Zumindest fast, die Erhöhung um lediglich 0,062 Ct/kWh kann man schon fast als Statisches rauschen abtun. Es wird damit fortan schwer, die erneuerbaren Energien als Sündenbock für die nächste Preiserhöhung heranzuziehen. Das mediale Sperrfeuer gegen die erneuerbaren Energien fällt dieses Jahr damit deutlich kleiner aus, als noch vor einem Jahr.
Und die schlechte Nachricht: Die EEG-Umlage sinkt nicht. Das hätte sie aber können, streng genommen eigentlich müssen. Die Berechnungsgrundlage der Umlage wurde im Vorfeld von der Erneuerbaren Lobby zu Recht kritisiert. So weißt zum Beispiel der Bundesverband Windenergie zu Recht darauf hin, dass nach wie vor die letzten drei Monate des Jahres nicht in die Berechnung einfließen. Gerade in dieser Zeit wird, vor allem durch die Windenergie viel preisgünstiger Strom bereitgestellt.
Auch der Bundesverband Erneuerbare Energien (BEE) hat zu Recht Kritik geübt. Gut 650 Betriebe in Deutschland zahlen nur eine reduzierte EEG-Umlage. Teilweise nur 0,5 Ct/kWh. Damit wird der Rest von Deutschland über die Maßen belastet. Das betrifft euch liebe Leser, wie auch mich gleich doppelt. Zum einen zahlen wir bei der heimischen Stromrechnung für einige wenige privilegierte mit, zum anderen aber auch unsere Unternehmen, da sie dummerweise in der falschen Branche arbeiten.
Und die Lage wird sich noch verschärfen, die Bundesregierung plant die Ausnahmeregelung zu erweitern und immer mehr Betriebe von der vollen Umlage zu befreien. Hier ist die gesammelte EE-Lobby gefragt Druck auf die Bundesregierung zu machen. Es darf nicht der Eindruck entstehen, dass die meisten großen Player der Branche froh sind, das die Umlage nicht gestiegen ist. Richtig wäre es klar zu sagen wie, unzufrieden man über die derzeitige Berechnungsmethode ist.
Wo ist eigentlich die Studie, die einmal klar sagt, wie viele Arbeitsplätze durch die Ausnahemregelung bei den Unternehmen gefährdet sind, die nicht unter die Sonderregelung fallen? Den am Ende geht es bei der deutschen Politik doch immer nur um eins: Arbeitsplätze!