Das sich die EU kritisch mit den Befreiungen der großen Konzerne von der EEG-Umlage oder den Netzentgelten befasst kommt nicht von ungefähr. Nach Berechnungen des Internationalen Wirtschaftsforums Münster (IWR) erreicht die Befreiung für stomintensive Unternehmen dieses Jahr erstmals einen Wert von sieben Milliarden Euro. Kosten die Unternehmen im Ausland nicht erlassen werden. Man muss zwar zugeben, dass die Umlagekosten für erneuerbare dort geringer sind, nicht aber die Netzentgelte.
Die Kosten müssen im Gegenzug wir Verbrauchern und Unternehmen mit vergleichsweise niedrigem Stromverbrauch tragen. Den größten Teil macht dabei die direkte Befreiung von der EEG-Umlage aus und schlägt mit 4,3 Mrd. Euro zu buche.
Weitere 3 Mrd. Euro sparen die Großabnehmer indirekt durch den preissenkenden Effekt der erneuerbaren Energien auf konventionelle Energien. Dies zeigt sich zum Beispiel an den Preisen für Grundlaststrom, der häufig am Terminmarkt geraume Zeit in die Zukunft getätigt wird. Heute eine Kilowattstunde Grundlaststrom für das Jahr 2016 zu kaufen, kostet Großabnehmer und Energieversorger etwa 3,5 Cent. Noch vor dem Atomausstieg im Jahr 2011 musste für solche Termingeschäfte 40 % mehr gezahlt werden.
Das ist überdies auch ein Grund, vermeintlichen Steuergeschenken, die ja immer mal wieder im Wahlkampf versprochen werden, kritisch gegenüberzustehen. Entlastet man uns Verbraucher nicht mindestens um diese 7 Mrd. Euro, zahlen wir immer noch drauf.