Drei Tage Berlin, drei Tage Re:publica, drei Tage Ideen sammeln. Die Re:publica ist wohl das Treffen schlechthin für die deutsche Internetcommunity. Wobei durchaus auch einiges an internationalem Programm und Publikum vor Ort war. Und da Journalismus und Internet einfach zusammengehören, lieferte das Programm einige spanende Vorträge für den Schreiberling von heute.
Neue und innovative Konzepte sollten zum Beispiel im Panel über Innovationslabore für modernen Journalismus vermittelt werden. Im Ergebnis war das Panel zwiespältig. Eine großangelgte Studie, bei der über 200 Medienmacher mitgemacht haben, kam zu dem Ergebnis, dass das Internet in Deutschland so langsam wirklich bei den Verlagen ankommt. Das klingt vielleicht banal, aber vor zwei oder drei Jahren wäre das Ergebnis sicher nicht so eindeutig ausgefallen. Damit ist also ein wichtiger Grundstein für Innovation gelegt.
Zum anderen ist aber die Innovationsfreude bei Deutschen Verlagen nach wie vor mau. Auch das wusste man natürlich eigentlich auch schon so. Ich habe persönlich noch nie einen Redakteur getroffen, der von seinem Verlag irgendwas anderes behaupten konnte.
Aber es werden erste ernsthafte Gehversuche im Bereich Datenjournalismus von der Zeit oder taz gemacht. Der Freitag bindet seine Leser konsequent und vernünftig betreut ein. Wir liegen mit all dem natürlich weiterhin weit zurück. Vor allem im Vergleich mit den USA, wo Verlage und Hochschulen schon seit Langem eng miteinander verflochten sind und junge Studenten eher mal Neues ausprobieren können.
Die Vortragen, Ulrike Langer, Leif Kramp, Stephan Weichert und Alexander von Streit, wollen hier aber Abhilfe schaffen und haben Vocer gegründet. Dabei handelt es sich um ein neues Portal, das Innovationen im deutschen Journalismus voranbringen soll.
Am spannendsten war bei dem Panel aber die anschließende Diskussion. Hier zeigte sich, wie weit auseinander die Medienwelt hierzulande eigentlich ist. Da schimpfte zum einen jemand, der Vortrag sei völlig veraltet, da die präsentierten Inovationen ja eigentlich schon uralt sein, Innovationen ein Verleger etwas älterem Semesters fragt, warum man den nicht einfach weitermachen könne wie bisher.
Zudem gab es noch viele weitere Panels, die sich mit Datenjournalismus, Open Data, Transparenz und vielem ähnlichem beschäftigt haben. Aus Zeitgründen spare ich die hier aber erst einmal aus.