Vor gut zwei Wochen trafen sich gut 600 Journalisten in Dortmund zum Journalistentag. Ein wichtiges Thema war die Energiewende in den Medien. Dabei kristallisierte sich heraus, dass es bei den Journalisten oft an Fachwissen fehlt. Das ist natürlich nicht verwunderlich, da zumindest bei den meisten Redaktionen ständig wechselnde Themen anstehen.
Ein so komplexes Thema zu bearbeiten, ist aber ohne einige grundlegende Kenntnisse nicht möglich. Zu leicht kann man sich in der komplexen Materie verirren und richtig und falsch nur noch schwer auseinanderhalten. Daher möchte ich den interessierten Kollegen die aktuelle Auflage des Buches „Erneuerbare Energien und Klimaschutz“ von Volker Quaschning ans Herz legen.
Das Buch arbeitet sich in 14 Kapiteln an allen wesentlichen Aspekten dieses breiten Themenspektrums ab und bedient sich dabei einer Sprache, die auch für Quereinsteiger und Nicht-Naturwissenschaftler verständlich ist.
Es führt zunächst in grundlegende Themen wie den menschlichen Energiehunger und die Klimaerwärmung ein. Besonders lesenswert ist das Gedankenkonstrukt der „SoDa-Energie“ direkt im ersten Kapitel. Dort setzt Quaschning den Energiesektor in Bezug zu erneuerbaren Energien, die wir alle regelmäßig nutzen, aber als solche überhaupt nicht wahrnehmen. Denn die Solarenergie, die unsere Wäsche auf der Leine trocknet, ist einfach „so da“. Sie taucht aber in keiner Bilanz auf, wir beachten sie erst, wenn wir doch einmal den elektrischen Wäschetrockner nutzen.
Bevor er sich dann in den weiteren Kapiteln den verschiedenen Technologien im Detail widmet, führt er diese kurz und allgemein verständlich ein. Gerade diese Einführungen eignen sich für Journalisten als Nachschlagewerk, um schnell die Basics zu verstehen. Das Buch beschreibt den jeweiligen Entwicklungsstand und gibt eine Abschätzung über die zukünftigen Potenziale.
Neben den in Deutschland allgemein bekannten Technologien wie Photovoltaik, Solarthermie, Bioenergie und Windenergie geht das Buch auch weniger bekannte Technologien an. Dazu zählen zum Beispiel verschiedene Wasserkraftwerke, die Gezeitenströmungen und Wellenbewegungen der Ozeane als Energiequelle anzapfen. Themen, die sicher auch mal den ein oder anderen Artikel Wert wären, da hier wirklich spannende Dinge entwickelt werden.
Auch solarthermische Kraftwerke, wie sie in Deutschland vielleicht noch durch die Desertec-Initiative eine gewisse Bekanntheit erreicht haben, kommen vor.
Lobenswert ist auch, dass Leser mit dem Kauf des Buches ohne Aufpreis das eBook erwerben.
Eine ausführliche Rezension dieses Buches habe ich bereits im November in der Zeitschrift Sonne Wind & Wärme veröffentlicht (nur Print), mich aber dank des Journalistentags wieder daran erinnert.