Die Krautreporter haben es geschafft. Offenbar ist es doch möglich, in Deutschland zahlende Leser für guten Journalismus zu finden. Das wird man die nächsten Tage überall lesen können.
Ich persönlich bin da ja etwas skeptischer. Zum einen muss man wohl annehmen, dass der Großteil der Abonnenten selbst Journalisten sind oder zumindest anderen Berufen aus der Medienszene nachgehen. Daher ist es zweifelhaft, ob sich der jetzige Erfolg so einfach wiederholen lässt. Allein die Augstein-Stiftung hat gleich 1000 Abos gekauft. Zumindest für mich ist das kein echtes Crowdfunding im eigentlichen Sinne mehr.
Ich selber habe die Kampagne bisher bewusst nicht unterstützt, da ein solches Projekt meiner Meinung nach nur dann irgendeine gesamtgesellschaftliche Relevanz haben kann, wenn es auch aus der Mitte der Bevölkerung getragen wird. So sehr ich den Kollegen den Erfolg könne, so sehr muss man das Krautreporter-Magazin doch als das bezeichnen, was es ist: ein Nischenprodukt.
Die Krautreporter waren bisher nicht geeignet, wirklich aus der Medien-Filterblase auszubrechen. Gestartet als eine Crowfunding-Platform würde man eigentlich denken, die haben die besten Voraussetzung. Aber schon die reguläre Crowdfunding-Platform war ja im Grunde ein reines Medien-Nischenprodukt. Eine Platform, um vom normalen Leser Geld einzusammeln war sie nie. Weiterlesen