Wärmewende: Die Solarthermie darf nicht mitspielen

Die Energiewende funktioniert nicht ohne den Wärme- und Gebäudesektor einzuschließen. Das hat sich inzwischen auch im Bundesbauministerium rumgesprochen. Mit 1,3 Mio. Euro unterstützt Bundesbauministerin Barbara Hendricks die neue Informationskampagne „Die Hauswende.“ Ein gutes Zeichen, die Branchenverbände der erneuerbaren Energien haben sich schon lange Unterstützung bei der Öffentlichkeitsarbeit gewünscht. Dumm nur, bei der millionenschweren Initiative läuft die Solarthermie nur auf Halbmast mit.

Dabei sind alle „relevanten“ Branchenverbände bei der Hauswende-Initiative mit dabei. So behauptet es jedenfalls eine Pressmitteilung der Kampagne. Gemeint sind dabei zum Beispiel der Bundesindustrieverband Deutschland Haus-, Energie- und Umwelttechnik e.V. (BDH), der Bundesverband Wärmepumpe (BWP) oder auch das deutsche Pelletinstitut (DEPI). Nicht dabei ist allerdings der Bundesverband Solarwirtschaft (BSW-Solar), der sich für die Solarthermie hätte starkmachen können. 

Nicht dass man BDH, BWP oder DEPI unterstellen könnte, sie würden sich nicht für die Energiewende einsetzen. Ganz im Gegenteil. Aber mal ernsthaft, eine Energiewende ohne Beteiligung des Solar-Verbandes? Dabei würde der BSW-Solar der Kampagne gerne mit Informationen und Informationen zu Seite stehen, wie er auf meine Nachfrage erklärte.

Anhänger der „reinen Lehre“ sind nicht dabei

Nun wird die Initiative aber nicht nur von Verbänden unterstützt, auch Unternehmen aus den „relevanten“ Branchen sind dabei. Allerdings sind die Solar-Vertreter auch hier offenbar nicht relevant genug. Zwar sind Firmen dabei, die auch Solarthermie-Systeme im Angebot haben, aber kein Einziges davon stammt originär aus der Solar-Branche. Das ist kein Vorwurf gegenüber den engagierten Mitarbeitern der Solarsparten von Unternehmen wie Bosch oder Vaillant. Unternehmen wie diese decken nicht umsonst den Großteil des Solarwärmemarktes ab, wissen also sehr genau, was sie tun. Aber solchen Unternehmen im Ganzen kann es ziemlich egal sein, ob der Kunde einen Öl-Brennwertkessel, eine Wärmepumpe oder eine Solarthermie-Anlage bei ihnen kauft. Ihren Umsatz machen Sie in jedem Fall. Ob man nun glaubt, dass die Zukunft der Solarwärme der möglichst große Deckungsgrad und das Sonnehaus sind oder nicht, anhören, sollte man Vertreter dieser Lehre auf jeden Fall. Weiterlesen

Was Journalisten über die Energiewende wissen sollten

Vor gut zwei Wochen trafen sich gut 600 Journalisten in Dortmund zum Journalistentag. Ein wichtiges Thema war die Energiewende in den Medien. Dabei kristallisierte sich heraus, dass es bei den Journalisten oft an Fachwissen fehlt. Das ist natürlich nicht verwunderlich, da zumindest bei den meisten Redaktionen ständig wechselnde Themen anstehen.

Ein so komplexes Thema zu bearbeiten, ist aber ohne einige grundlegende Kenntnisse nicht möglich. Zu leicht kann man sich in der komplexen Materie verirren und richtig und falsch nur noch schwer auseinanderhalten. Daher möchte ich den interessierten Kollegen die aktuelle Auflage des Buches „Erneuerbare Energien und Klimaschutz“ von Volker Quaschning ans Herz legen.

Das Buch arbeitet sich in 14 Kapiteln an allen wesentlichen Aspekten dieses breiten Themenspektrums ab und bedient sich dabei einer Sprache, die auch für Quereinsteiger und Nicht-Naturwissenschaftler verständlich ist.
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Ohne FDP: Die Energiewende hat trotzdem verloren

Schwarzsehen ist nicht gesund, aber die aktuellen Koalitionsverhandlungen lassen einem überzeugten Klimaschützer leider nichts anderes übrig. Dass die CDU kein Freund der Energiewende ist, ist ja nichts Neues. Auch wenn Merkel & Co. äußerst effizient ein anderes Bild vermittelt haben.

Nun aber zeigt sich, ohne die FDP in der Regierung wird es nicht einfacher werden mit der Energiewende. Schaut man einmal, welche Kernforderung die SPD mit in die Koalitionsverhandlungen nimmt, stellen wir fest, die Energiewende fehlt komplett. Ja in der SPD gab und gibt es Menschen, denen das Thema wichtig ist. Dumm nur, die Klimaschützer in der SPD haben leider nichts zu melden.

Die Koalitionsverhandlungen zum Thema Energiewende führt stattdessen Hannelore Kraft. Die koaliert zwar hier in NRW mit den Grünen, führt aber auch den Landesverband, der in der Kohleregion Deutschlands schlechthin beheimatet ist. Ihr Landeswirtschaftsminister Garrelt Duin forderte jüngst noch Milliardensubventionen für neue Kohlekraftwerke. Duin ist nicht Kraft, aber eben enger Vertrauter und wurde von ihr meines Wissens nach auch nicht zurechtgewiesen. Weiterlesen

Wärmepumpe oder Solar/Gas-Kombi?

An anderer Stelle wurde ich neulich gefragt, wie man seinen Neubau derzeit am besten zukunftssicher beheizen soll. Zur Auswahl standen zwei Lösungen. Zum einen eine Solarwärmeanlage in Kombination mit einem klassischen Gas-Brennwertkessel oder aber eine Erdwärmepumpe. Für den weniger kundigen Leser an dieser Stelle möchte ich noch mal kurz klarstellen: Solarwärme bzw. -thermie hat nichts mit Strom zu tun und macht auch nicht unseren Strom teuer. Aber zurück zum Thema. Die Frage wie man heizt ist gar nicht so einfach zu beantworten, haben beide Lösungen doch ihre Vor- und Nachteile. Zudem gibt es eine interessante dritte Lösung.

Zuerst zur Gas-/Solarkombi: Hier spart der Hausbesitzer viel Gas ein, welches in der Zukunft immer teurer werden wird. Die Preissteigerung in Deutschland beim Gas lag allein letztes Jahr bei knapp 12 % (Quelle: Eurostat). Je höher der Anteil an Solarenergie ist, desto stärker dämpft sie also zukünftige Preissprünge. Allerdings, so ehrlich muss man sein, steigen dadurch natürlich erst einmal die Investitionskosten.
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