Migration und Zeit-Online: Ein bisschen Einseitig

In einem Artikel von Ludwig Greven auf Zeit Online ist dieser Tage nachzulesen, warum uns in Deutschland Zuwanderung gut tut. Das ist erst einmal auch meine Meinung. Allerdings macht es sich Greven doch an vielen Stellen sehr einfach. So führt er an, dass zunehmend Fachkräfte nach Deutschland kommen würden. Einen Beleg dafür liefert er allerdings nicht. Ganz im Gegenteil, schreibt er sogar, dass inzwischen die größten Einzelgruppen aus Ländern wie wie Bulgarien oder Rumänien kommen. Länder mit einem Bildungssystem, das es fragwürdig erscheinen lässt, dass viele Spezialisten von dort kommen würden. Anders sieht das sicher bei den west- und südeuropäischen Ländern und teilweise Polen aus, von wo uns ebenfalls große Zuwanderungsströme erreichen.

Zudem sei Einwanderung ja super: „Wenn Wanderungsbewegungen nicht aus Not entstehen, sind sie ohnehin nichts Alarmierendes.“ erklärt Greven. Der blanke Hohn. Den warum kommen die Südeuropäer den plötzlich in so großer Zahl? Aus purer Not! Zumindest wäre es mir neu, das Deutschland plötzlich als der nette Nachbar gilt. Und sicher kommen die zahlreichen Südeuropäischen Einwanderer nur zufällig jetzt in so großer Zahl, wo ihre Länder gerade wirtschaftlich den Bach runtergehen.

Und darum ist das natürlich alarmierend. Klar freue ich mich über qualifizierte Mitmenschen in Deutschland. Aber diese Fachkräfte kommen, weil halb Europa am Boden liegt. Man sollte aufpassen, das wird uns früher oder später einholen. Wenn uns dort dann die tollen Absatzmärkte wegbrechen und die Bevölkerung in Griechenland, Spanien & Co. aus purer Armut heraus immer radikaler wird.

Vielmehr geht es in dem recht einseitigen Artikel offenbar darum, uns die Einwanderung mittels des Schlagwortes Fachkräftemangel schmackhaft zu machen. Den Fachkräftemangel ist eines dieser völlig ausgelutschten Buzzwords, die ich einfach nicht mehr hören kann. Als wenn es nirgendwo im Lande qualifizierte Menschen gäbe. Es gibt natürlich einzelne Branchen mit Mangel an Fachkräften, aber doch nicht überall und immer.

Ich verstehe auch nicht, warum immer jeder Einwanderer Fachkraft sein muss. Ich habe schon lange keine Deutsche Putzfrau mehr gesehen, wir sollten froh sein das es noch jemand für uns macht. Man darf durchaus auch die Menschen in Deutschland willkommen heißen, die kein Abitur haben.

 

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