Die Pendlerpauschale und der Klimaschutz

Wir sind alle in einer Welt groß geworden, in der es heißt ein hoher Ölpreis wäre etwas Schlechtes. Daher kann man verstehen, wie es kommt das die FDP derzeit laut darüber nachdenkt die Pendlerpauschale zu erhöhen. Schließlich ist mit dem Öl- auch der Benzinpreis gestiegen und Autofahren ist ein hohes Gut in Deutschland.

Im fortlaufenden Kampf um den Klimaschutz kann man sich hingegen nur wundern. Gut 20 % der CO2 Emissionen in Deutschland werden im Verkehr verursacht, das meiste von gewöhnlichen PKWs. Ein hoher Benzinpreis, kann aktiv dazu beitragen, dass weniger Auto gefahren wird. Damit ist ein hoher Öl- und Benzinpreis in erster Linie Klimaschutz. Die Vergangenheit hat mehrfach gezeigt, das Verhalten der Bevölkerung ist vortrefflichst über ein Mittel zu steuern: Geld! Die aber tausenden Wind- und Solarstromanlagen sind in Deutschland nicht deswegen installiert worden, weil über Nacht das ganze Land überzeugte Klimaschützer geworden sind, sondern weil man damit gutes Geld verdienen kann. Das ist vielleicht traurig, aber eben auch wahr.
Im Wärmesektor gilt dies umso mehr, da die Wirtschaftlichkeit einer solarthermischen Anlage oder eines Pelletkessels in direkt aus dem vergleich mit Heizöl- bzw. Gaspreisen ergibt.

Für die gerade neu aufkeimende Elektromobilität gilt grundsätzlich dasselbe. Elektroautos haben zwar sehr hohe Anschaffungskosten, aber vergleichsweise geringe laufende Kosten. Jetzt mit einer höheren Pendlerpauschale das Festhalten am Verbrennungsmotor festzuhalten erscheint da doch reichlich Rückwertsgewand.

Ganz im Gegenteil wäre die Pendlerpauschale ein vortrefflichst dazu geeignet ganz oder teilweise gestrichen zu werden. Hier träfen sich Klimaschutz und Haushaltskonsolidierung, gleich zwei wichtige Felder für nachfolgende Generationen.

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